Es
ist mal wieder soweit: Reisezeit = Abenteuerzeit.
Nicht
jede meiner Reisen beginnt zwingend in der Lufthansa Senator Lounge. Nein,
diesmal beginnt meine Reise fast noch vor dem Aufstehen, haste ich nämlich nach
dem Frühstück zurück in die Casa, in welcher der gepackte – aber noch nicht
verschlossene – Koffer steht. Auf meinem Notizzettel, den ich noch beim Prinzen
geschrieben habe, steht vermerkt, ich solle unbedingt noch Gürtel und die
Tabletten einpacken und dann bleiben wohl nur noch 5 Minuten, bis das Abholtaxi
kommt.
Gerade
so werde ich fertig und da steht dann auch schon das Taxi vor der Tür. Der
Koffer wird im Kofferraum verstaut, ich nehme auf dem Rücksitz neben meinem
Kollegen T. Platz und dann weht mir der Taxifahrer beim Einsteigen eine
furchtbar lekkere Schweisswolke entgegen, dass ich fast schon wieder aussteigen
möchte. T. und ich schauen uns an – sagen brauchen wir nichts. Langsam aber
sicher versinkt meine Nase in meinem Schal und ich schicke Stossgebete gen
Himmel, möge die Macht mit mir sein und die Fahrt ein schnelles Ende nehmen.
Unendliche 50 min später steige ich am Terminal 2 aus und brauche mindestens
genauso viele, um wieder zu mir zu kommen …
DAS
braucht nun wirklich kein Mensch … Aber gut – überstanden.
Der
Check-In bei der Malaysia Airlines ist rasch erledigt und während T. noch
seiner Sucht frönt, schleiche ich zur Cathey Pacific Lounge, um mich dort
meinem Folienbausatz zu widmen, der noch erledigt werden will, denn schliesslich
muss ich direkt nach Landung (mit Umweg über die Dusche) eine Präsentation
halten. Doch erst mal eins nach dem anderen.
So
sitze ich wenig später in meinem Sessel, bastel mir die Folien zusammen und
ertappe mich dabei, wie ich immer wieder überlege, wie und wann ich am besten
schlafen sollte, damit ich nicht ganz erledigt in Kuala Lumpur ankomme.
Dümmer
kann der Flieger aber auch nicht starten: 12.30 h. Geschätzte Flugzeit: 11
Stunden 40 Minuten. Wann zum Geier schläft man da am besten, wenn man nach der
inneren Uhr erst um Mitternacht landet und dann gerne schlafen gehen würde?
Ja
nu, zerbreche ich mir den Kopf doch erst darüber, wenn ich im Flieger sitze.
So,
und da sitze ich dann wenig später auch. Auf Sitz 3D. Der malaiische
Flugbegleiter gibt sich grosse Mühe, meinen Namen richtig auszusprechen und
lässt sich nochmals bestätigen, dass ich auch wirklich die mit dem „lactose-meal“
bin. Ich starre den Mann an und frage nochmal ganz vorsichtig nach, ob er nicht
evtl. „lactose-free-meal“ meint, denn alles andere ginge ja mal so gar nicht.
Er lacht, wie es nur der Asiate an sich kann, entschuldigt sich noch ein paar
mal, während er noch immer vor sich hin kichert und verschwindet dann wieder.
Wir
starten und kurz darauf hört man die Crew randalieren. Bevor jedoch die
Getränke kommen, wird das Tischlein erstmal auf geklappt, das weisse Decklein
darauf gelegt und dann werden die Getränke serviert.
Meine
Vorspeise sind 4-5 (chicken) Sate-Spiesse mit Erdnuss-Sauce, gefolgt von einem
kleinen Salat mit Chicken-Streifen. Als er mir dann das „Lacto-Hauptgericht“
serviert, lasse ich den Teller nur noch unangetastet zurückgehen … Ein drittes
Mal lacht mir Chicken vom Teller …
Mir
scheint, als hätten sich die Airline beim „Lacto-Meal“ abgesprochen … Es gibt
immer Chicken. Chicken in 1000 Variationen.
Ich
hau jetzt schon mal raus, dass mir der kichernde Flugbegleiter dann zum
Frühstück ein Müsli servierte und mir direkt die „Low-fat-Milk“ über die
Haferflocken giessen wollte, weil die sei ja „Lacto-free“. Aha. Die
Flugbegleiter wissen also bescheid. Offensichtlich wird mit Laktosefreiheit
entweder fettarme Milch, Chicken und wahlweise vegetarisches Essen
gleichgesetzt …
Wer
üppig isst, wird auch müde. Ich werde auch ohne üppiges Essen müde und falle
gegen 15.30 h in einen Tiefschlaf, der sich in den ersten Minuten anfühlt, als
würde er nie enden wollen. Um 19.45 h ist es allerdings mit der Nachtruhe
vorbei, ich bin glockenhell wach und es sind noch 4 Stunden bis Landung. 06.25
h Ortszeit. Nein, ich fange jetzt gar nicht erst an darüber zu grübeln, wie
viele Stunden ich dann, wenn ich lande, wach sein werde … Es führt kein Weg
daran vorbei, ich muss da durch.
Völlig
gerädert und total neben der Spur komme ich in KL an. Der Pilot lässt schon auf
dem Rollfeld verlauten, draussen seien es bereits 35 Grad. Mein Organismus ist
diese Temperaturen nicht mehr gewöhnt. Wie soll das gehen? Die Heizung macht ja
zu Hause auch mal grade auf knapp 20 Grad warm … Nur die Badewanne ist wärmer …
Geistig
bereite ich mich schon auf das „Brett“ vor …
Gute
1,5 Stunden später erreichen wir dann auch endlich mal das Hotel. Mein Körper,
Geist und meine Seele sehnen sich nur noch nach einer erfrischenden Dusche und
meine Zahnbürste will auch nur noch an meine Beisserchen. Doch man macht es mir
nicht leicht und Paris‘ „Untertanen“ stellen mich vor schier unlösbare
Aufgaben.
Was
ist passiert?
Meine
Hotelbuchung war ausgestellt vom 02. – 07.06.2013. Zumindest steht das genau so
auf meiner Hotelbestätigung. Die Dame tippt wild und energisch auf der Tastatur
rum und nachdem sie gute 10 Minuten so gar keinen Ton von sich gegeben hat,
frage ich mal ganz vorsichtig, ob es denn Probleme mit der Reservierung gäbe.
Sie lässt mich wissen, es habe wohl eine Reservierung gegeben, diese wäre
allerdings gestern bereits gelöscht worden. Aha. So schaut’s also aus. „Und
warum?“, will ich wissen? Tja, das sei einfach erklärt: Die Buchung sei nur bis
1600 h aufrecht erhalten worden. Das Hilton habe sich jedoch „gnädig“ gezeigt
und die Buchung bis genau Mitternacht nicht gelöscht. Nachdem niemand
erschienen ist und die Buchung wohl nicht mit Kreditkarte garantiert wurde,
musste die gesamte Reservierung storniert werden.
Und
so stehen wir zu dritt an der Rezeption, tauschen ratlose Blicke und hoffen auf
das Beste.
Das
Beste geht dann so:
T.
muss eine Stunde auf sein Zimmer warten, was am Ende allerdings fast 4 waren.
Der
Chef bekommt ein Zimmer der höheren Kategorie, muss allerdings für die letzte
Nacht in ein anderes umziehen.
Ich
bekomme ein „Übergangszimmer“, in welchem ich dann mal duschen und mich
umziehen kann, muss am Abend dann nach einem anderen verlangen, welches sich
schlussendlich als wesentlich grösser und mit dem geileren Blick nach draussen
darstellt.
Doch
es wäre zu schön gewesen, das neue Zimmer mit ohne Problem beziehen zu können.
Als ich das Zimmer betrete, stelle ich fest, dass das King Size Bed aussieht,
als wenn eine Bombe eingeschlagen hätte, die Bademäntel hängen aus dem Schrank
und die Handtücher liegen unkoordiniert im Badezimmer rum …
Und
so rufe ich bei der Rezeption an und lass jemanden vorbeikommen, der sich das
mal ansehen soll.
Ich
erfahre von den Damen, die alles wieder richten, der Chef hätte eine Stichprobe
durchgeführt und man habe danach vergessen, es wieder zu richten …
Mir
soll’s egal sein. Jetzt passt wieder alles und heute will ich nur noch eines:
SCHLAFEN …
Euch
wünsche ich einen schönen Feierabend.
Gehabt
euch wohl,
Eure
Jana
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