…
sonst haben wir keine Probleme !
Unsere
Büroräume haben Zuwachs bekommen.
Nein,
nicht was der geneigte Leser jetzt denken könnte … Keine neuen Kollegen, keine
neue Pflanzen, nein, auch keine neuen Bürotiere …
Es
ist eine neue, recht seltene, dafür aber strategisch gut positionierte Spezies.
Ich spreche von den „Raschlern“.
Raschler,
das sind jene Kollegen, die ausschliesslich von Backwaren aus
Bäckereipapiertüten ernähren. Diese Raschler verweigern es fast, andere Nahrung
zu sich zu nehmen, so sie NICHT in dieses raschelnde Bäckereipapier verpackt
ist.
Raschler
rascheln zum Frühstück, zum Mittagessen und meist noch zur Kaffeezeit! Doch
nicht alle rascheln gleich. Es gibt Raschelrituale, an denen sich einzelne
Kollegen ohne Hingucken erkennen lassen.
In
unmittelbarer Hör- und Sichtweite sitzen zwei dieser Raschler besonderer
Gattung:
A.,
der Einzelbissraschler und
M.,
der Permanentraschler.
In
den vergangenen Wochen konnte ich folgendes beobachten:
Jeden
Tag, gegen 1115 kehrt A. mit 2 (!!!) Bäckereipapiertüten an seinen Arbeitsplatz
zurück. Er rückt zunächst die Tastatur in die entsprechende Position, wirft
danach – natürlich nicht, ohne zu rascheln – einen Blick in die Tüten und
entscheidet sich meist für das Deftige. Unter Rascheln öffnet er die Tüte,
zieht mit einer Hand sein Frikadellenbrötchen so weit heraus, dass es zum Abbeissen,
während der Rest des Brötchens hinter verborgener Tüte bleibt. Und so raschelt
er sich Biss für Biss bis zum Ende des Brötchens durch.
Am
Ende angelangt, sucht er die noch in der Tüte versteckte Serviette, wischt sich
mit selbiger die Krümel aus dem Gesicht, kehrt die Krümel vom Tisch in die Tüte
und zerknüllt diese so lange, bis von der Tüte nur ein tischtennisballgrosses
Etwas übrig bleibt.
Ohne
Umschweife widmet sich A. sodann der zweiten Tüte, meist einem süssen Teilchen,
welches er in gleicher Manier verspeist.
Dieser
Raschelakt dauert ca. 30 min., gelegentlich auch länger, abhängig davon, ob das
Essen durch das Schreiben einer wichtigen Mail unterbrochen wird.
Und
dann haben wir da noch M. M. sitz A. gegenüber hat aber ein ganz anderes
Raschelverhalten. Selten rascheln beide zur gleichen Zeit. M. raschelt mal
früher, mal später, doch eben nicht so, wie A. das tut.
M.
beispielsweise kommt auch immer mit zwei Tüten zurück. Er spitzelt erst in die
eine, dann in die andere, verschliesst aber dann jene, die er gerade nicht
braucht, fast schon hermetisch. Er holt das Teilchen komplett aus der Tüte und
während er es in der einen Hand hält, sucht er mit der anderen die Serviette.
Diese holt er dann heraus, klemmt sie zwischen die Finger, die schon das
Brötchen halten. Mit der freien, plättet er die Tüte, legt dann die Serviette
drauf und benutzt dies sodann als Tellerersatz.
Er
raschelt also bei jedem Ablegen und beim Aufheben des Brötchens.
Wenn
er dann fertig ist, kehrt auch er die Krümel auf die Tüte und zerknüllt diese
dann zunächst mal – aber erst mal nur ein bisschen. Inzwischen ist er aber
schon wieder beim Lesen irgendwelcher Mails und maltretiert minutenlang
gedankenverloren die Tüte in seiner Hand.
Nach
gut und gerne 40 Minuten ist die Prozedur dann auch beendet.
Das
Rascheln hat ein Ende!
Und
beim nächsten Ton ist Kaffeezeit und das ganze geht von Vorne los …
Und
täglich grüsst das Murmeltier !
Gehabt
euch mal wohl,
Eure
Jana
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen