Mittwoch, 9. Januar 2013

Eine kleine Hommage ...



… an „meine Firma“ !



Der ein oder andere geneigte Leser wird es wissen, dass ich bereits im August 2012 mein 22jähriges Dienstjubiläum feierte – tja, und dabei fühle ich mich kaum älter, als 25 ! Doch nein, im Kindergartenalter habe ich nicht zu arbeiten begonnen. Ich war ein Teenager, der noch nicht richtig aus der Pubertät raus war …

Auch wenn schon fast ein halbes kleines beschissenes Leben dazwischen liegt, so kommt es mir vor, als sei es gestern gewesen, als sich die ganzen Azubis in der Firma zur Begrüssung einfanden.  Und was war das für ein Problem, das richtige Outfit für den ersten Tag zu finden. Selbstverständlich hatte ich damals noch keine eigenes Geld und somit war das Budget auch sehr begrenzt, daher wurde die Garderobe seinerzeit bei C&A für den grossen Tag angeschafft. Es war eine dunkelblaue Business-Short, passend dazu ein beigefarbenes Shirt (es hatte goldene (!!!) Knöpfe) und passende Balerinas. OMG, wie bieder und brav …
Genau damit startete ich ins Berufsleben.

Das war 1990.
Damals hatte noch nicht jedermann einen eigenen Computer. Viele mussten sich einen Rechner teilen. Jegliche Korrespondenz wurde noch per Schreibmaschine (in manchen Abteilungen standen echt noch mechanische rum) geschrieben. Ja, selbst ich habe das 10-Finger-Schreiben an einer mechanischen Schreibmaschine gelernt und damals brauchte ich, um die Prüfung zu bestehen, tausende von Anschlägen pro Minute. Auch Stenographie habe ich noch gelernt (meinen Namen krieg ich heute noch in Kurzschrift geschrieben).
In der Firma hatten wir auch jede Menge Formulare. Bei manchen musste man noch Durchschlagpapier dazwischen legen. Diese automatisch durchschreibenden Vordrucke gab es nicht an jeder Ecke.

Irgendwann, ich weiss gar nicht mehr wann, hielt dann doch der Computer heimlich still und leise Einzug. Zunächst noch mit dieser schrecklich klackernden IBM Tastatur, bei welcher die Tasten min. 5 cm hoch waren. Und die Bildschirme … Mann-o-Mann … Das waren diese Teile, die gefühlte 1,5 m tief waren, bei denen auf schwarzem Hintergrund nur grüne Schrift flackerte und langsam aber sicher Windows, Lotus Notes und der Explorer Einzug hielten. Doch anfangs war es nur den Managern vorbehalten, sich des elektronischen Informationsaustauschs zu bedienen. Wir, das Fussvolk, war von Mail & Internet völlig abgeschnitten.

Telefone hatten seinerzeit weder ein Display, noch gab es Blackberries, Tablets, Notebooks, Docking-Stations … Ein Notebook, wog damals gerne 8 kg, war ein riesen Klotz und eben auch nur jenen vorbehalten, die im Aussendienst tätig waren.

Vieles ist passiert in den vergangenen Jahren und ich bereue es, nicht damals schon alles in Wort und Schrift festgehalten zu haben … Leider krieg ich auch so nicht mehr alles zusammen, doch verglichen mit dem, was wir heute zur Verfügung haben, war das damals undenkbar … Für mich zumindest.

Wie ich nun ausgerechnet heute darauf komme?
Ja nun, heute war ein Tag, an dem ich mal wieder einen meiner globalen Vorträge halten musste. Global und voller High-Tech … Der Raum – ein Konferenzraum. Jeder Platz ein Mikrofon, welches separat eingeschaltet werden kann. Ein Rednerpult, eine grosse Präsentationsleinwand, ein „Aufnahmestudio“, vor dem Rednerpult ein weiterer Bildschirm, auf welchem die Präsentation „abgelesen“ werden kann. Zugeschaltet per Telefonkonferenz der Rest der Welt und zeitgleich sehen sie alle, wo auch immer sie auf der Welt sind, die gleiche Präsentation, wie ich sie vor mir habe.

Ich spreche also ins Mikro, der Herr hinter Scheibe zeichnet im Tonstudio alles mit auf, verarbeitet dies zu einer Datei und hinterlegt im Anschluss meine Präsentation mit meinem Gesprochenen. Dies ist für jene, die nicht „live“ an dem Meeting teilnehmen konnten.
1990 gab’s das wohl noch nicht … Oder zumindest nicht in dieser Form.
Wie dem auch sein … Das ist noch nicht mal das, was mich dann so beeindruckt hat …
Nach mir präsentiert ein direkter Kollege. Allerdings ist dieser nicht physisch anwesend, sondern gerade auf Dienstreise und ebenfalls eingewählt in die Besprechung. Er hält seine Präsentation, wir hören ihn, sehen seine Folien. Im Anschluss eine lustige Diskussion, denn die Kollegin aus USA möchte nochmals Folie 2 sehen, da sie noch Fragen dazu hat.

Wenngleich auch ich in meiner Welt des Fortschritts, der modernen Kommunikationsmöglichkeiten, der Sofagadgets, eBooks, MyPäds, iPods, iPhones, Smartphones, Notepads und was nicht noch alles lebe, so gibt es Momente, in denen mich die heutigen Möglichkeiten der Kommunikation, des Zusammenarbeitens mittels moderner Technik total begeistern.

Ach, irgendwie isses schön, diese Entwicklung persönlich mitgemacht zu haben …

Und dann hab ich heute sogar einen „Passierschein“ per Hand ausfüllen müssen, damit ich meine ureigene Kaffeemaschine wieder vom Werksgelände bringen kann … :-)
Manchmal liegen Antike und Moderne ganz nah beieinander …

Gehabt euch wohl,

Eure Jana

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen