…
an „meine Firma“ !
Der
ein oder andere geneigte Leser wird es wissen, dass ich bereits im August 2012
mein 22jähriges Dienstjubiläum feierte – tja, und dabei fühle ich mich kaum
älter, als 25 ! Doch nein, im Kindergartenalter habe ich nicht zu arbeiten
begonnen. Ich war ein Teenager, der noch nicht richtig aus der Pubertät raus
war …
Auch
wenn schon fast ein halbes kleines beschissenes Leben dazwischen liegt, so
kommt es mir vor, als sei es gestern gewesen, als sich die ganzen Azubis in der
Firma zur Begrüssung einfanden. Und was
war das für ein Problem, das richtige Outfit für den ersten Tag zu finden.
Selbstverständlich hatte ich damals noch keine eigenes Geld und somit war das
Budget auch sehr begrenzt, daher wurde die Garderobe seinerzeit bei C&A für
den grossen Tag angeschafft. Es war eine dunkelblaue Business-Short, passend
dazu ein beigefarbenes Shirt (es hatte goldene (!!!) Knöpfe) und passende
Balerinas. OMG, wie bieder und brav …
Genau
damit startete ich ins Berufsleben.
Das
war 1990.
Damals
hatte noch nicht jedermann einen eigenen Computer. Viele mussten sich einen
Rechner teilen. Jegliche Korrespondenz wurde noch per Schreibmaschine (in
manchen Abteilungen standen echt noch mechanische rum) geschrieben. Ja, selbst
ich habe das 10-Finger-Schreiben an einer mechanischen Schreibmaschine gelernt
und damals brauchte ich, um die Prüfung zu bestehen, tausende von Anschlägen
pro Minute. Auch Stenographie habe ich noch gelernt (meinen Namen krieg ich
heute noch in Kurzschrift geschrieben).
In
der Firma hatten wir auch jede Menge Formulare. Bei manchen musste man noch
Durchschlagpapier dazwischen legen. Diese automatisch durchschreibenden
Vordrucke gab es nicht an jeder Ecke.
Irgendwann,
ich weiss gar nicht mehr wann, hielt dann doch der Computer heimlich still und
leise Einzug. Zunächst noch mit dieser schrecklich klackernden IBM Tastatur,
bei welcher die Tasten min. 5 cm hoch waren. Und die Bildschirme … Mann-o-Mann …
Das waren diese Teile, die gefühlte 1,5 m tief waren, bei denen auf schwarzem
Hintergrund nur grüne Schrift flackerte und langsam aber sicher Windows, Lotus
Notes und der Explorer Einzug hielten. Doch anfangs war es nur den Managern
vorbehalten, sich des elektronischen Informationsaustauschs zu bedienen. Wir,
das Fussvolk, war von Mail & Internet völlig abgeschnitten.
Telefone
hatten seinerzeit weder ein Display, noch gab es Blackberries, Tablets,
Notebooks, Docking-Stations … Ein Notebook, wog damals gerne 8 kg, war ein
riesen Klotz und eben auch nur jenen vorbehalten, die im Aussendienst tätig
waren.
Vieles
ist passiert in den vergangenen Jahren und ich bereue es, nicht damals schon
alles in Wort und Schrift festgehalten zu haben … Leider krieg ich auch so
nicht mehr alles zusammen, doch verglichen mit dem, was wir heute zur Verfügung
haben, war das damals undenkbar … Für mich zumindest.
Wie
ich nun ausgerechnet heute darauf komme?
Ja
nun, heute war ein Tag, an dem ich mal wieder einen meiner globalen Vorträge
halten musste. Global und voller High-Tech … Der Raum – ein Konferenzraum.
Jeder Platz ein Mikrofon, welches separat eingeschaltet werden kann. Ein
Rednerpult, eine grosse Präsentationsleinwand, ein „Aufnahmestudio“, vor dem
Rednerpult ein weiterer Bildschirm, auf welchem die Präsentation „abgelesen“
werden kann. Zugeschaltet per Telefonkonferenz der Rest der Welt und zeitgleich
sehen sie alle, wo auch immer sie auf der Welt sind, die gleiche Präsentation,
wie ich sie vor mir habe.
Ich
spreche also ins Mikro, der Herr hinter Scheibe zeichnet im Tonstudio alles mit
auf, verarbeitet dies zu einer Datei und hinterlegt im Anschluss meine
Präsentation mit meinem Gesprochenen. Dies ist für jene, die nicht „live“ an
dem Meeting teilnehmen konnten.
1990
gab’s das wohl noch nicht … Oder zumindest nicht in dieser Form.
Wie
dem auch sein … Das ist noch nicht mal das, was mich dann so beeindruckt hat …
Nach
mir präsentiert ein direkter Kollege. Allerdings ist dieser nicht physisch
anwesend, sondern gerade auf Dienstreise und ebenfalls eingewählt in die
Besprechung. Er hält seine Präsentation, wir hören ihn, sehen seine Folien. Im
Anschluss eine lustige Diskussion, denn die Kollegin aus USA möchte nochmals
Folie 2 sehen, da sie noch Fragen dazu hat.
Wenngleich
auch ich in meiner Welt des Fortschritts, der modernen
Kommunikationsmöglichkeiten, der Sofagadgets, eBooks, MyPäds, iPods, iPhones,
Smartphones, Notepads und was nicht noch alles lebe, so gibt es Momente, in
denen mich die heutigen Möglichkeiten der Kommunikation, des Zusammenarbeitens
mittels moderner Technik total begeistern.
Ach,
irgendwie isses schön, diese Entwicklung persönlich mitgemacht zu haben …
Und
dann hab ich heute sogar einen „Passierschein“ per Hand ausfüllen müssen, damit
ich meine ureigene Kaffeemaschine wieder vom Werksgelände bringen kann … :-)
Manchmal
liegen Antike und Moderne ganz nah beieinander …
Gehabt
euch wohl,
Eure
Jana
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